Pflanzenheilkunde
„Die Natur selbst ist der beste Arzt.“
-Hippokrates
Die Pflanzenheilkunde oder auch Phytotherapie, ist die älteste Heilmethode überhaupt und in allen Kulturen fest verankert. Die Wirkung vieler Pflanzen war schon den Menschen in der Steinzeit bekannt.
In der Pflanzenheilkunde kommen grundsätzlich nur ganze Pflanzen oder Pflanzenteile, jedoch keine isolierten Einzelstoffe zur Anwendung. Man kann eine Pflanze nicht auf einen einzigen Stoff reduzieren. Pflanzen enthalten Hunderte, manchmal sogar Tausende verschiedene Inhaltsstoffe, die auf komplexe Weise zueinander stehen und wirken. Ein Orchester lässt sich auch nicht auf einen einzelnen Musiker reduzieren.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verdrängte die Chemie die Pflanzenheilkunde immer mehr.
Die Isolierung und Synthetisierung von Wirkstoffen verhalf der chemischen Medizin zu ihrem raschen Aufstieg zum Monopol. Pflanzenheilkunde wurde schnell als antiquiert angesehen.
Zwar hatten die modernen pharmazeutischen Präparate spektakuläre Erfolge zu verzeichnen, aber es gab auch schreckliche Katastrophen. Der vermutlich wichtigste Faktor für das erneut wachsende Interesse an alternativer Medizin, ist der immer schlechter werdende allgemeine Gesundheitszustand der Bevölkerung. Chronische Krankheiten werden immer häufiger. Was hauptsächlich an unserem immer unnatürlicheren und ungesünderen Lebensstil liegt.
Mittlerweile sprechen wir von „Nebenwirkungen“. Wir wissen, dass die Arzneimittel, die wir konsumieren, unerwünschte Effekte haben. Dann nimmt man halt gegen die Nebenwirkung noch ein Präparat, das wiederum selbst auch Nebenwirkungen hat …
Auch die Wirkung der Wunderwaffe Antibiotika wird zunehmend geringer. Die Organismen, die es abtöten soll, entwickeln eine immer größere Immunität. Eine Pflanze hatte viele Tausende, wenn nicht sogar Millionen Jahre Zeit, ein wirkungsvolles System gegen Schädlinge zu entwickeln und hat sich in all den Jahren zusammen mit Viren und Bakterien weiterentwickelt.
Heute, in Zeiten von multiresistenten Keimen und zunehmend wachsendem Umweltbewusstsein, rückt die Phytotherapie wieder in das Gedächtnis der Menschheit. Auch wenn der rechtliche Rahmen für die Anwendung von phytotherapeutischen Präparaten sehr streng ist und zeitweise sogar verboten war.
Die Pflanzenheilkunde ist so vernachlässigt von unserem Gesundheitssystem, dass eine staatlich anerkannte Ausbildung und Prüfung aktuell nicht existiert!
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Wendet man seinen Blick in andere Teile der Welt, sehen wir zum Beispiel am der ayuvedischen Medizin oder der TCM (traditionellen chinesischen Medizin), dass es auch anders geht.
Die Pflanzenheilkunde darf nicht mit der Homöopathie verwechselt werden.
Es handelt sich um zwei völlig unterschiedliche Therapiemethoden!