Futterberatung
„Die Nahrung soll deine Medizin sein.“
-Hippokrates
Die Pferdefütterung setzt sich aus vielen unterschiedlichen Faktoren zusammen. Beginnenden bei der Haltungsform und der Rasse, bis hin zu der Qualität des Heus und dem dazu passenden Mineralfutter. Es ist sehr wichtig für die Gesundheit unserer Pferde, dass wir die Zusammenhänge von Futter und Haltung verstehen und berücksichtigen.
​
Es wird von der Futtermittelindustrie Unmengen von verschiedenen Futterzusätze beworben, die für jedes Problem ein passendes Pülverchen anbieten. Wie schön und einfach wäre es doch, man könnte Probleme einfach "weg füttern". Nur leider ist das nicht ganz so einfach, wie uns das mittlerweile unendlich wirkende Angebot an Futtermitteln weismachen will. Denn Gleichzeitig, zu dem wachsendem Angebot an Futtermitteln, steigen auch Problematiken mit Wohlstandskrankheiten, Stoffwechselproblemen und Übergewicht.
​
Wir müssen uns also als allererstes fragen, ist das gewählte Futter und das Fütterungskonzept des Pferdes überhaut bedarfsgerecht?
​
Hierfür muss zuerst die Haltung und das Grundfutter genauer betrachtet werden. Der Grundstein einer bedarfsgerechten Pferdeernährung beginnt nicht mit Pelltes oder Pulver, sondern mit Kohlenhydraten, Fett und Protein. Und hier beginnt schon das Problem: Die immer schlechter werdende Qualität des Grundfutters Heus.
In den deutschen Durchschnittswerten sinkt der Proteingehalt seit Jahren, während der Zuckergehalt die Obergrenze von 10%, die nicht überschritten werden soll, schon lange weit überschritten hat. Das heißt, dass bereits die Basis, also das Heu, nichtmehr den Bedürfnissen unserer Pferden entspricht. Übergewicht durch zuviel Zucker und Muskel- und Hautprobleme durch fehlendes Protein sind zB. Folgen hiervon.
Wir versuchen gern diese Defizite, die ihren Ursprung schon im Grundnahrungsmittel haben, mit Futterzusätzen zu beheben. Wir nehmen unser Grundfutter für zu selbstverständlich und konzentrieren uns zu sehr auf Mengenelemente, Spurenelemente und Vitamine. Natürlich tragen diese ebenfalls maßgeblich zur Gesundheit bei. Aber man sollte sich einmal fragen, ob es nicht sinnvoller wäre, bevor man einem Pferd, mit zB. Muskelproblemen, unberechnet einfach immer mehr Mangan und Magnesium zu geben, nicht besser wäre, einmal einen genaueren Blick auf die grundlegende Versorgung zu werfen. Ein zuviel an Mineralfutter ist genauso Schädlich wie eine Unterversorgung. Wir belasten dadurch den Organismus unserer Pferde übermäßig und ebenso die Umwelt. Dort wo später unser Pferdemist als Dünger zum Einsatz kommt, kommt es sehr oft zu viel zu hoher Zink Belastung, da das sehr häufig im Übermaß gefüttert wird. Kupfer und Zink werden im Boden als Schadstoffe eingestuft. Dies schadet den Mikroorganismen und ganz allgemein dem Ökosystem in unseren Böden. Wir schaden also aktiv unserer Umwelt und schlussendlich damit auch uns selbst.
​
Daher ist es sehr wichtig, dass Mineralfutter immer an das Heu, welches wir verfüttern, angepasst wird. Dies geht nur über eine Heuanalyse.
​
Pferdefütterung ist also absolut individuell und ein Mineralfutter, das für alle Pferde passt, gibt es einfach nicht!