Feger und der "Braten"
Feger, der Warmblüter meines Großvaters, konnte manchmal wirklich kreativ sein. Eines Tages war er der Meinung, auf der anderen Seite seines Koppelzaunes, sei das schönere Gras und er versuchte, irgendwie über den Zaun zu kommen. Über den Stromzaun hatte er es irgendwie geschafft, aber zwischen ihm und seinem Ziel war noch ein stabiler Metallzaun. Er versuchte also, auch dieses Hindernis zu überwinden und dieses Mal blieb es bei "versuchte" …
Bis heute fragen wir uns, wie er es geschafft hatte, so über den Zaun zu klettern, dass er sich mit der Brust am Zaun aufhängte und sich dabei auf der rechten Seite die Achsel runter aufriss.
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Sofort wurde ein Tierarzt gerufen, um die Wunde zu versorgen und zu nähen. Nach drei Tagen, platze alles wieder auf und musste erneut genäht werden. Ab diesem Zeitpunkt begann die Wunde ganz fürchterlich zu nässen und es war jeden Tag ein Tierarzt da, um Antibiotika zu spritzen und die Wunde zu säubern. Das ging eine ganze Woche so und am Ende öffnete sich die Wunde erneut und eiterte schrecklich. Ein Großteil der Haut um die Wunde herum musste ebenfalls entfernt werden, da sie zu verwesen begann.
Jetzt war der „Braten“, wie die Verletzung von uns ab da an genannt wurde, offen und konnte auch nicht mehr genäht werden. Nach zwei Wochen und etlichen Spritzen, bekam Feger schließlich auch noch eine Medikamenten-Rehe.
So stand der Große jetzt da.
Die Hufe in Sohlen-Polster-Verbänden und mit dem eiternden „Braten“.
Die Tierärzte wussten auch nicht mehr wirklich weiter, als es nur noch bergab ging, anstatt besser zu werden …
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So kam es dazu, dass unsere Hausapotheke Anwendung beim Pferd fand.
Feger bekam jetzt jeden Tag die Wunde mit Beinwell- und Zinnkrautsalbe eingecremt und dazu eine ordentliche Portion Propolis.
Nach und nach verschwand der ganze Eiter und die Wunde begann langsam von innen heraus zu heilen!
Irgendwann fing die Wunde an, schrecklich zu jucken und er knabberte ständig daran herum. Meine Mutter nähte ihm daraufhin aus einer Ekzemerdecke und einem alten Wachstischtuch eine Schürze.
Der Dicke sah total lächerlich aus, aber es half.
Die Wunde verheilte immer weiter und am Ende war nur noch eine kleine Narbe übrig, als wäre es einmal ein einfacher Schnitt gewesen.
(hiervon leider kein Foto mehr vorhanden)
Letztes Bild von Fegers Wunde