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Keine halben Sachen

Als es darum ging für Baby Fin eine passende Hengstweide zu finden, war ich ziemlich wählerisch, weshalb ich entsprechend lange brauchte, um einen geeigneten Platz zu finden. Dieser wurde mir dann aber kurzfristig abgesagt. Entsprechend verärgert und aufgrund von mangelnden guten Alternativen, beschloss ich kurzerhand, mein Pferd bei uns im Stall aufzuziehen.

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Als kurz darauf ein Tierarzt aus der Klinik, für ein anderes Pferd bei uns im Stall war, sprach ich ihn bei der Gelegenheit wegen einem Kastrationstermin an. Ich konnte schließlich schlecht einen Hengst in einer gemischten Herde aufziehen. Er nahm sich freundlicherweise für eine kurze Untersuchung Zeit und stellte ganz überrascht fest, dass bei Fin nur ein Hoden zu finden war. Für mich war das nichts neues, da meine damalige Tierärztin bereits feststellt hatte, dass es sich um einen "Klopphengst" handelte. Sie hatte aber nichts weiter dazu gesagt und da ich mich zu diesem Zeitpunkt noch komplett auf die Aussagen eines Tierarztes verlassen habe, hatte ich das einfach so hingenommen und als unwichtig abgetan...

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Ich war froh, als mich der Klinik-Chef dann aufklärte: Kryptorchismus. Dabei verbleibt ein Hoden im Bauchraum oder der Leiste. Diese neigen dann zu Entartungen und bösartigen Tumoren.

 

Auf Grund dessen, machte ich gleich vor Ort noch einen OP-Termin aus. Mit gerade mal 6 Monaten kam mein Pferd dann unters Messer. Nach 4 Stunden OP, die der Tierarzt schon abbrechen wollte, hatte er das verschollene Teil endlich gefunden. Ganz stolz hielt er mir das Tablett mit den beiden entfernten Hoden unter die Nase und meinte noch ganz nebenbei, dass der schwarze Punkt, den man hier so schön sah, bereits eine Zubildung sei. Ich war selbstverständlich geschockt. Er wollte dann noch wissen, ob er es einschicken sollte, um zu klären, ob es gut- oder bösartig war. Ich lehnte ab. Raus war Raus! Und mein Pferd hatte alles unbeschadet überstanden. Das war alles was für mich zählte.

 

Hätte ich mein Pferd auf eine Fohlenkoppel gestellt, hätte ich 3 Jahre später vermutlich ein völlig verkrebstes Pferd zurückbekommen. Eine gruselige Vorstellung.

 

Also nochmal Glück gehabt …

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