Ettienne und das Sommerekzem
Als ich Ettienne als Schlachtfohlen gekauft habe, musste es schnell gehen, ich hatte keine Zeit mir die Abstammung genauer anzusehen. Erst im Nachhinein habe ich dann erfahren, dass ihr Vater wegen Sommerekzem aus der Zucht genommen wurde. Nun scheiden sich über diese "Krankheit" ja die Geister, aber prompt im dritten Sommer in Deutschland hat Ettienne angefangen sich die Mähne und den Schweif zu kratzen.
Da ich mit vielen Isländern im Stall war, gab es für mich keine andere Möglichkeit als eine Ekzemerdecke. Weiter habe ich mich damit auch ganz ehrlich nicht befasst, ich habe das hingenommen, ist ja genetisch, was soll ich groß machen. Die Decke hat sie an sich nicht gestört, ein bisschen geschmiert habe ich auch, war aber überhaupt kein Problem für mich. Zwei Jahre war mein Pony also im Sommer mit einer Ekzemerdecke eingedeckt und nichts weiter ist passiert.
Nach einem Stallwechsel und einer Haltungsänderung war der Ekzemersommer wirklich sehr anstrengend für uns beide. Sie hat mehrere Decken kaputt gerissen und sich trotz täglichem Einschmieren, mit wirklich scharfen Mittelchen, und konsequentem Tragen der Decke Mähne und Schweif abgekratzt.
Ettienne hatte beim Reiten, Bodenarbeit oder spazieren gehen überhaupt keine Toleranz gegenüber Fliegen, Bremsen, Mücken und Co. Sie ist da regelrecht ausgerastet wenn sie angeflogen wurde. Aber ist ja auch kein Wunder, wenn sie 24/7 über 4-5 Monate Decke tragen muss.
Ich habe mich dann näher damit beschäftigt, Möglichkeiten, Therapien usw.
Gleich vorab: den ultimativen Weg gibt es nicht, man muss seinen Weg alleine finden, einen Weg der für Pferd, Besitzer und von den Gegebenheiten des Stalles her praktikabel ist.
Durch Zufall bin ich dann im Offenstall von Katja und somit bei EFA Naturheilkunde gelandet. Eine innere Therapie macht definitiv Sinn, diese sollte jedoch auf das Pferd und die jeweilige Situation angepasst werden, weshalb ich nicht näher auf die Therapie von Ettienne eingehen möchte.
Unser gemeinsames Ziel war es jedoch, dass Ettienne den Sommer im Offenstall auch bei Nachtweide ohne Decke übersteht.
Katja hat mir zusätzlich zu Ettiennes Stoffwechselkur ein natürliches Fliegenspray gemischt. Somit wurde "Mücken Stopp" geboren und erfolgreich an Ettienne getestet. Mücken Stopp ist im Prinzip als Anflugstopp gedacht, jedoch sind selbstverständlich auch pflegende und vorallem juckreizstoppende Inhaltsstoffe enthalten.
Ettienne wurde 1-2x täglich mit Mücken Stopp am Mähnenkamm und Schweif eingesprüht und einmassiert. Einzelne Stiche, die natürlich trotzdem immer mal vorkommen habe ich extra mit dem Spray besprüht/behandelt. Der Juckreiz hat dann sehr schnell nachgelassen.
Die Mähne ist gewachsen, sie hat immer mal gekratzt, klar das bleibt nicht aus, es war ein auf und ab und sehr nervenaufreibend, aber am Ende des Sommers konnte ich mit Stolz sagen: "Es hat funktioniert".
Ettienne hat den Sommer ohne Decke im Offenstall und auf den Weiden verbracht, sie hat nicht unter ihrem Juckreiz gelitten, Mähne und Schweif konnten wachsen, das Fell glänzt und ich bin happy.
Die Stoffwechselkur machen wir selbstverständlich weiter, aber ein echter "Gamechanger" ist das Mücken Stopp.
Wer nicht angeflogen wird,
wird nicht gestochen
und wird nicht kahl gekratzt,
so einfach ist das.
​
Und wer weiß, am Ende wird der Sommer noch unsere Lieblingsjahreszeit.
